LinuxLife - Windows-Linux-Umzug
Der komplette Umzug von Microsoft nach Linux ist abgeschlossen. Es gibt bei uns im Haushalt kein Endgerät mehr mit Microsoft Windows Betriebssystem.
Warum dieser Schritt? Der letzte Anstoss kam mit der Abkündigung des Windows 10-Supports. Es ist der Zwang auf ein neues Betriebssystem umsteigen zu müssen und ggf. der Zwang dafür einen neuen Rechner kaufen zu müssen. Zusätzlich sind Microsofts Änderungen der Nutzungsbedingungen unerträglich. Ich möchte nicht, dass ein US-Konzern das Recht auf Zugriff meiner Daten hat. Die regelmässige Erstellung von Screenshots während der Nutzung und deren Speicherung in den USA grenzt für mich an legalisierte Spionage.
Wann ist der Umzug auf Linux für dich nicht durchführbar?
Bei Nutzung eines Adobe-Abos musst du weiterhin Windows nutzen. Adobe-Programme laufen nicht auf Linux.
Solltest du für deine Spiele eine besondere Grafikkarte einsetzen, dann bleibe bei Windows. Die leistungsstarken Grafikkarten haben in der Regel keine Treiber für Linux.
So, aber jetzt zu den Programmen, die ich auf Linux nutze.
Linux Distribution
Es gibt ja hunderte verschiedene Linux Distributionen. Jene, die eine an Windows angelehnte Optik haben, wie Wubuntu oder Zorin-OS oder solche, die für Hacker ausgelegt sind, wie z.B. Kali Linux. Für den täglichen Betrieb sollte es aber eine Distribution sein, die eine übersichtliche Oberfläche, sehr stabil läuft und eine große Communitiy hat, falls man zu Fragen recherchieren muss. Aus diesen Gründen habe ich mich für Linux Mint entschieden. Es basiert auf Ubuntu, wurde aber mit einer sehr guten Systemverwaltung ausgestattet. Während der gesamten Umstellung musste ich keinen Befehl im Terminalfenster starten.

Meine Programme
Von einem Umstieg von Microsoft Windows auf Linux solltest du prüfen, ob die von dir genutzten Programme für Linux verfügbar sind oder ob es adequate Alternativen gibt. Eine Erstellung einer Tabelle eignet sich dafür recht gut. Jedes Programm führe ich weitergehend auf und versuche es zu begründen.
Ein Wechsel auf Linux bedeutet nicht, dass du ein neues Betriebssystem nutzt und alles bleibt gleich. Nein, einiges bleibt gleich, aber einiges muss sich auch ändern.

OnlyOffice
Das meistgenutzte Office Programm auf Linux ist wahrscheinlich LibreOffice. Es beinhaltet alle notwendigen Komponenten und hat, ähnlich wie Microsoft Office, einen riesigen Funktionsumfang. Leider ist die Unterstützung der Microsoft Office Dateiformate nicht sehr gut. Hier könnte Softmaker Office ins Spiel kommen. Das Programm sieht aus wie MS Office, die Unterstützung der Microsoft Dateiformate ist gut. Lieder ist das System proprietär.
Somit habe ich mich für OnlyOffice, das auch gerne zusammen mit NextCloud genutzt wird, entschieden. Es ist sehr übersichtlich und die Microsoft Formate werden excellent unterstützt. Zusätzlich beinhaltet OnlyOffice eine sehr guten PDF-Editor.

Notizen
Unter Windows habe ich Microsoft OneNote genutzt. Für Notizen war es für mich viel zu mächtig. Hier reicht für mich ein einfacher Editor, der .txt-Dateien speichert vollkommen aus. Dieser Editor ist Betsandteil von Linux Mint.

Microsoft Schriften
In den bestehenden Dokumenten habe ich natürlich einige Microsoft-Schriften unter Windows genutzt. Diese lassen sich unter Linux ganz einfach mit der Anwendungsverwaltung installieren.


Dropbox - Der Speicherort in der Cloud
Das Abo für Microsoft OneDrive sowie für die weiteren Microsoft Komponenten ist natürlich gekündigt. Neu gebucht habe ich 2 TB-Speicher bei Dropbox gebucht. Der Client funktioniert unter Linux einwandfrei. Sämtliche Anwendungsdaten habe ich in der Cloud gespeichert. Somit sind meine Endgeräte von den Anwendungsdaten entkoppelt. Falls ein PC defekt sein sollte, nehme ich einen anderen oder arbeite mit einem Tablet.
Aus heutiger Sicht würde ich mich für einen Cloud-Anbieter aus der EU entscheiden. Aber das kann ich nun in knapp einem Jahr anpassen.


PDF-Reader
Wie oben schon beschrieben, beinhaltet OnlyOffice einen guten PDF-Reader. Hier muss kein weiteres Programm installiert werden.

Fotobearbeitung
Sehr verbreitet ist Darktable als Alternative zu Adobe Lightroom. Es ist relativ übersichtlich und hat einen guten Funktionumfang.

Unter Windows habe ich für die Fotoverwaltung und für einfache Bearbeitungen sehr gerne das uralte Google Picasa genutzt. Dieses Windows Programm ist als Emulation mit "Bottles" unter Linux nahtlos eingebunden und läuft sehr stabil.


Internet-Browser
Der quelloffene Brave-Browser nutzt die Chrome-Engine als Basis, hat aber bereits schon einen sehr guten Ad-Blocker an Bord.

Videokonferenz
Jitsi Meet ist aktuell sehr im Trend. Es ist sehr einfach in der Bedienung, quelloffen und wird in der EU betrieben.

Passwort-Tresor
Als Passwort-Tresor ist KeepassXC im Opensource-Bereich der Standard. Die Usernamen/Passworte können in Kategorien gespeichert werden. Für die Browser-Integration gibt es entsprechende Erweiterungen.

Videoplayer
Der VLC-Videoplayer dürfte bekannt sein. Er ist unter Windows und Linux der Standard.

Virtualisierung
Microsoft Azure und VMware sind große und sehr gute Systeme zur Virtualisierung. Wer aber auf dem PC mal eben schnell ein Betriebsystem wir Windows oder Linux parallel zum Basissystem laufen lassen möchte, ist mit dem Kostenlosen Oracle VirtualBox bestens bedient.

FTP-Client
Der FTP-Client Filezilla dürfte bekannt sein. Er ist unter Windows und Linux der Standard.

ASCII-Editor
Der ASCII-Editor xed ist Bestandteil von Linux Mint und immer eine gute Wahl.

Videobearbeitung
Shotcut ist ein gutes und übersichtliches Programm zur Videobearbeitung. Alle wesentlichen Funktionen sind vorhanden. Wer mehr möchte, für den gibt es unter Linux DaVinci Resolve, welches in der Basisversion auch kostenlos ist.

Sound-Bearbeitung
Wer Musik bearbeitet, der dürfte Audacity kennen. Er ist unter Windows und Linux der Standard im Opensource-Bereich.

WhatsApp-Client
Der WhatsApp-Client unter Linux heißt Whatsie und läuft problemlos.

Bildschirmmitschnitt
VokoscreenNG ist das Programm unter Linux zur Videoerstellung für Bildschriminhalte.

Datensicherung
Datensicherungen lassen sich unter Linux zügig mit rsync einrichten. Grsync ist dazu die passende grafische Oberfläche.

Systempflege
Wer unter Windows gerne den Ccleaner zur Systempflege nutzt, ist unter Linux mit BleachBit für tiefergehende Systempfege sowie Stacer, was etwas einfacher gestaltet ist, gut bedient.


Integration Passwort-Manager
Die Browser-Erweiterung KeePassXC-Browser integriert den Passworttresor KeePassXC u.a. in die Browser Chrome und Brave.

Wer sich speziell für europäische Alternativen für digitale Produkte (Cloud-Anbieter, Navisysteme, Chatsysteme) interessiert, dem sei das Video "Europäische Alternativen" von der c't https://www.youtube.com/watch?v=QfR4vwtqX_I oder die Website https://european-alternatives.eu/de empfohlen.